Skitourenguru

Marschzeitberechnung

1. Grundformel

Grundsätzlich wird nur die Aufstiegszeit ohne Pausen berechnet. Wie bei die meisten Marschzeitberechnungs-Methoden (z.B. Zeitberechnung mit Leistungskilometern) wird eine horizontale und eine vertikale Zeitkomponente addiert:

Marschzeit = (Vertikal-Distanz der Route / Vertikal-Geschwindigkeit) + (Horizontal-Distanz der Route / Horizontal-Geschwindigkeit)

Folgende eher unterdurchschnittliche Geschwindigkeiten werden angenommen:

  1. Horizontal-Geschwindigkeit: 4400 m / h
  2. Vertikal-Geschwindigkeit: 440 m / h

Die Vertikal-Distanz der Route ergibt sich aus der Addition alle aufsteigenden Segmente, sofern diese grösser als 20 m sind. Die Horizontal-Distanz der Route wird über die Projektion der Route auf die horizontale Ebene berechnet. Sofern der Aufstieg abfallende Sektionen enthält, werden diese folgendermassen behandelt:

  1. Abfallendes Segment beträgt weniger als 60 m: Es wird davon ausgegangen, dass die Felle nicht abgezogen werden müssen. Der Zeitverlust wird ignoriert, da er bereits in der Horizontal-Distanz Eingang gefunden hat.
  2. Abfallendes Segment beträgt mehr als 60 m: Für das Ablegen und Wieder-Anlegen der Felle wird je 10 Minuten eingerechnet. Bei der Abfahrt wird mit einer Vertikale-Geschwindigkeit von 1000 m / h gerechnet. Das abfallende Segment gilt als beendet, wenn anschliessend wieder ein Anstieg von mehr als 20 m zu bewältigen ist.

Sofern die verlorene Höhe wieder gewonnen werden muss, findet sie Eingang in die Vertikal-Distanz.

2. Einbezug der Schwierigkeit

Die Gesamt-Schwierigkeit der Route wird folgendermassen berücksichtigt:

  1. In einem ersten Schritt wird die Feinstufen-Differenz zu ZS- berechnet. Wenn bspw. eine Route mit S- bewertet ist, beträgt die Feinstufen-Differenz 3. Bei L+ beträgt sie -4.
  2. Im zweiten Schritt wird die Feinstufen-Differenz mit 3.5 % multipliziert. Die Marschzeit wird anschliessend mit dem daraus folgenden Prozentsatz korrigiert.

Je schwieriger eine Route, desto länger wird also die Marschzeit. Je einfacher die Route, desto kürzer wird die Marschzeit.

3. Weitere Kriterien

Folgende Aspekte werden noch nicht berücksichtigt:

  1. Zeitverlust durch die notwendigen Vorbereitungen beim Start und beim Gipfel
  2. Zusammensetzung der Gruppe
  3. Unterschiedliche Geschwindigkeit je nach aktueller Schwierigkeit, Neigung oder sonstigen Verhältnisse  (z.B. Wetter, Schnee)
  4. Zeitverlust durch Passagen, die zu Fuss bewältigt werden müssen

Es versteht sich von selber, dass die Zeitangaben nur in der Grössenordnung stimmen kann. Dies gilt jedoch für jede Zeitangabe, auch jene aus der Führerliteratur oder jene, die gemessen wurde. Die automatische Zeitberechnung hat den Vorteil, dass sie homogen und konsequent nach einer transparenten Methode berechnet wird.