Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht
So oder ähnlich geht Skitourenguru in die Zukunft:
1. Bewertung von benutzer-generierten Routen
Der Benutzer schickt eine Route (auf der Karte von Hand erzeugt) oder einen Track (mit dem GPS im Feld aufgenommen) an Skitourenguru und erhält einen umfassenden Feedback. Zuerst wird die Route in ihrem Verlauf korrigiert, anschliessend wird sie mit Skitourenguru bewertet. Details findest du im nachfolgenden vertonten Video sowie im Manual.
Aus Performance-Gründen spielt Skitourenguru auch mit dem Gedanken die Berechnung ins Frontend (Browser) auszulagern. Gesucht: Freiwillige JavaScript-Entwickler:in mit Fokus vue.js und ol.js.
2. Schnellere Web-Applikation
Am 1.1.2022 wird Skitourenguru einen zweiten Web-Server an einer 10GBit-Leitung in Betrieb nehmen auf dass die Web-Applikation schneller läuft. Das Thema Speed steht grundsätzlich ganz oben auf der Prioritätenliste.
3. Verbesserter Algorithmus
Seit dem Winter 2018/19 berechnet Skitourenguru das Lawinenrisiko mit Hilfe der Quantitativen Reduktionsmethode. Skitourenguru entwickelt zur Zeit ein neues Modell, das auf 46 Eigenschaften basiert. Das Modell wird von einem Trainingsdatensatz (Eigenschaften an Unfallorten und Nicht-Unfallorten) mit Hilfe von Machine-Learning abgeleitet. Hier findest du eine technische Dokumentation zum Trainingsdatensatz.
4. Abdeckung des ganzen Alpenraumes
Skitourenguru weitet die Dienstleistung allmählich auf den ganzen Alpenraum aus. Dazu ist es notwendig tausende von neuen Routen zu digitalisieren. Dieser Prozess ist sehr aufwändig und wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
5. Skitourenguru-App fürs Smartphone
App-Programmierung ist aufwändig. Ein Entwickler hat bereits damit begonnen mit Hilfe von Flutter eine App zu programmieren. Gesucht: Eine freiwillige Flutter-Entwickler:in, die dem Projekt beitreten möchte.
6. Modellierung der "Relevanz einer Skitour"
Kletterführer vergeben Sterne. Je mehr Sterne, desto "schöner" eine Kletterroute. Die Schönheit, Relevanz oder Popularität einer Skitour muss gezwungenermassen ein subjektives Konzept sein. Skitourenguru enwickelt ein Modell, das vollautomatisch die Relevanz einer Skitour ableiten kann. Die folgenden Kriterien können zum Zuge kommen:
- Eine Neigung im idealen Bereich (10° bis 30°).
- Höhendifferenz im mittleren Bereich (800 hm bis 1400 hm)
- Möglichst wenig problematisches Lawinengelände.
- Möglichst hohe Start- und Zielhöhe (Schneesicherheit).
- Eher sonnenabgewandte Expositionen.
- Nähe zu den Ballungszentren.
- Schwierigkeitsgrad im mittleren Bereich.
- Ein Ziel mit klingendem Namen (Wie wichtig ist die Frage?).
- Möglichst wenig Fusspassagen, Traversen, Wald und Strassen.
- Möglichst nur einmal Felle montieren und abnehmen.
- Begehungsfrequenz (Klicks auf Skitourenguru/Gipfelbuch, Anzahl Verhältnismeldungen, Strava).
7. Modellierung des Richtungs-Attributs von Routen
Die meisten Skitouren auf Skitourenguru sind sowohl für den Aufstieg, wie auch für die Abfahrt geeignet. Es gibt aber auch Routen, die primär für den Aufstieg oder die Abfahrt geeignet sind. Das entsprechende Richtungs-Attribut kann mit Hilfe von Machine-Learning aus den Geländeeigenschaften entlang der Route abgeleitet werden.
8. Schneedeckenstabilitäts-Modell
Die Lawinenforschung arbeitet seit ein paar Jahren intensiv an einer sogenannten Modellkette. Mit Hilfe von Wetterdaten (Messstationen oder Wettermodellen) wird in einem hochaufgelösten Raster die Schneedecke (Snowpack) modelliert. Aus der Schneedecke werden Stabilitätsindikatoren abgeleitet. Noch stellen sich ein paar ungelöste Probleme: Die Schneedeckenmodellierung reagiert sensitiv auf die Meteo-Eingangsdaten. Zudem ist immer noch unklar, wie von einem Schneedeckenprofil die Scheedeckenstabilität abgeleitet und validiert werden könnte. Skitourenguru beobachtet die Fortschritte aufmerksam. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Skitourenguru irgendwann vom Lawinenbulletin verabschiedet. Mehr zum Thema findest du in den folgenden Artikeln:
- Cristina Pérez-Guillén, Martin Hendrick, Frank Techel Alec van Herwijnen, Michele Volpi, Olevski Tasko, Fernando Pérez-Cruz, Guillaume Obozinski, and Jürg Schweizer: Data-driven automatic predictions of avalanche danger in Switzerland
- Stephanie Mayer, Alec van Herwijnen, and Jürg Schweizer: A random forest model to assess snow instability from simulated snow stratigraphy
- Günter Schmudlach und Jochen Köhler: Quo vadis Lawinenkunde - Algorithmen in der Lawinen-Risikobeurteilung
9. Einzelhangentscheidung
Die bisher publizierten Tools zur Einzelhangentscheidung können kaum überzeugen. Nicht nur weisen sie grosse Interpretationsspielräume auf, sondern sie entbehren in der Regel auch einer wissenschaftlichen Basis. Skitourenguru träumt von einem Tool, das angemessene und reproduzierbare Resultate liefert.
Spendenaufruf
Wann was genau umgesetzt sein wird, hängt auch davon ab, wie gut das Projekt unterstützt wird. Jede Spende, egal ob gross oder klein, ist willkommen und wird direkt in den Unterhalt und die Weiterentwicklung der Plattform investiert. Skitourenguru wird auch in Zukunft gratis und werbefrei sein. Zudem verzichtet die Platttform bewusst auf Logins, Trackers und News-Letters.