Skitourenguru

Schlüsselstellen

1. Was bedeuten die grauen Ringe?

Skitourenguru markiert Schlüsselstellen mit grauen Ringen. Die Markierung erfolgt unabhängig von der aktuellen Schnee- und Lawinensituation rein auf Grund der Eigenschaften des Geländes. Wenn hier von Schlüsselstellen die Rede ist, dann bezieht sich das ausschliesslich auf die Gefährdung durch Lawinen und nicht auf Kriterien, die dem alpin-technischen Schwierigkeitsgrad angehören. Folgende Symbole kommen zur Anwendung:

  1. Ein grauer Ring: Lawinengelände (Klasse 1).
  2. Zwei graue Ringe: Typisches Lawinengelände (Klasse 2).
  3. Drei graue Ringe: Sehr typisches Lawinengelände (Klasse 3).

Die Schlüsselstellen gelten sowohl für die bezeichnete Stelle, wie auch für die Routen-Passagen vor und nach der Stelle.

Abb 1: Schlüsselstelle am Wäspen (Uri, Schweiz) bei mässiger Lawinengefahr (links) und bei geringer Lawinengefahr (rechts)

Das Lawinenbulletin ist hoch generalisiert (gültig nur für grosse Regionen) und zudem relativ unsicher. Auf den Einzelhang angewandt kann die kommunizierte Gefahrenstufe ohne weiteres um eine Stufe (oder mehr) neben der "realen Gefahrenstufe" liegen. Die "reale Gefahrenstufe" eines Einzelhanges muss leider unbekannt bleiben. Skitourenguru markiert kritische Stellen in Abhängigkeit des Bulletins und des Geländes mit grün, orange oder rot. Insbesondere bei der Gefahrenstufe gering und mässig werden heikle Stellen jedoch oft mit grün markiert. Dies ist dann problematisch, wenn die "reale Gefahrenstufe" höher ist, als angenommen. Aus diesem Grund bezeichnet Skitourenguru potentielle Schlüsselstellen mit grauen Ringen. Die graue Farbe bringt zum Ausdruck, dass diese Markierung statisch und nicht dynamisch ist. D.h. die Markierung bleibt sich immer gleich und ändert nicht mit jedem neuen Bulletin.

2. Welchem Zweck dienen die Schlüsselstellen?

Die Identifikation von Schlüsselstellen ist ein wichtiger Schritt während der Skitourenplanung. Skitourenguru hilft dir mit den grauen Ringen solche Schlüsselstellen zu erkennen. Du bist jedoch gefordert einen kritischen Umgang mit den bezeichneten Schlüsselstellen zu finden. Hat der Algorithmus wirklich alle Schlüsselstellen erfasst? Die Neigungskarte hilft dir bei dieser Aufgabe. Während der Skitourenplanung geht es darum sich gut zu planen, was du machst, wenn du kurz vor einer Schlüsselstelle zum Schluss kommst, dass die Stelle nicht ohne untragbare Risiken zu bewältigen ist. Eine Umkehr ist immer die die naheliegende Antwort.

Da du nun die Schlüsselstellen deiner Route kennst, kannst du später im Gelände vor jeder Schlüsselstelle eine Einzelhangbeurteilung vornehmen. Aber Achtung, eine derartige Einzelhangbeurteilung  verlangt eine gute Lawinenausbildung und Erfahrung mit dem alpinen Wintergelände. Auch wenn du viel Erfahrung gesammelt hast kann es immer wieder Situationen geben, die du nicht ohne weiteres beurteilen kannst. Im Zweifelsfall also umkehren.

3. Wo werden die Schlüsselstellen plaziert?

Die Schlüsselstellen basieren auf der Lawinengefahrenkarte von Skitourenguru Diese Karte drückt mit Farben (transparent, grün, blau, rot) aus, wie geeignet das Gelände für Lawinenauslösungen ist. Neben der Hangneigung werden auch Hanggrösse, Hangform und Bewaldung berücksichtigt. Um nun von einer Lawinengefahrenkarte zu einer Sammlung von Schlüsselstellen zu gelangen, hat Skitourenguru einen Algorithmus entwickelt, der automatisch Schlüsselstellen entlang einer Routen bestimmen kann.

Abb 2: Lawinengefahrenkarte am Wäspen (Uri, Schweiz)